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PANAS-C-P
Parent Version of the Positive and Negative Affect Scale for Children - deutsche Fassung
Kurzabstract
Der PANAS-C-P ist eine deutsche Übersetzung des englischsprachigen PANAS-C (Laurent et al., 1999). Die Elternversion misst mit zwei Skalen und 27 Items den positiven Affekt (PA; 12 Items) und negativen Affekt (NA; 15 Items) von Kindern als Trait-Variable. Reliabilität: Die interne Konsistenz nach Cronbach lag bei Alpha = .83 für die 10-Item-Lösung (Positiver Affekt) und bei Alpha = .88 für die 14-Item-Lösung (Negativer Affekt). Validität: Mit Hilfe einer Faktorenanalyse wurden zwei Faktoren nachgewiesen. Für die 27-Item-Lösung betrug die Varianzaufklärung 43 %. Für die 24-Item Lösung lag die Varianzaufklärung bei 47 %. Kriteriumsvalidität. Pearson-Korrelationsberechnungen zeigten für eine Stichprobe von n = 119 einen Zusammenhang der NA-Skala mit den CBCL-Skalen (Remschmidt & Walter, 1990) externalisierende Verhaltensweisen (r = .51) und internalisierende Verhaltensweisen (r = .64), mit den JTCI-Skalen (Goth & Schmeck, 2009) Neugierverhalten (r = .37), Schadensvermeidung (r = .40) und Temperamentsdimension "Persistenz" (r = -.24) sowie mit dem RPA 5-10 "Reaktives aggressives Verhalten" (Beckers & Petermann, 2011; r = .24). Für die PA-Skala zeigten die Korrelationsberechnungen einen negativen Zusammenhang mit internalisierenden Verhaltensweisen (CBCL: r = -.64) sowie mit der Temperamentsdimension (JTCI) "Schadensvermeidung" (r = -.36) und einen positiven Zusammenhang mit "Belohnungsabhängigkeit" (r = .38) und "Persistenz" (r = .38).
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2020). Open Test Archive: PANAS-C-P. Parent Version of the Positive and Negative Affect Scale for Children - deutsche Fassung. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9007913
Zitierung
Großheinrich, N. (2020). PANAS-C-P. Parent Version of the Positive and Negative Affect Scale for Children - deutsche Fassung [Verfahrensdokumentation und Fragebogen]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.4491
Kurzinformationen
Kurzname PANAS-C-P
Engl. Name Parent Version of the Positive and Negative Affect Scale for Children - German adaptation
Autoren Großheinrich, N.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2020
Copyright/Lizenz Copyright Autorin; CC-BY-SA 4.0
Schlagworte Adjektive, Emotionale Zustände, Emotionen, Persönlichkeitsmerkmale
Sprachversionen deu
Konstrukt Positiver und negativer Affekt
Altersbereich Eltern von 6-13-jährigen Kindern
Itemzahl 27 Items
Subskalen (1) Positiver Affekt, (2) Negativer Affekt
Durchführungszeit 5 Min.
Auswertungsdauer Keine Angaben.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .83-.88.
Angaben zur faktoriellen, divergenten und konvergenten Validität.
Keine Angaben.
Anwendungsbereich Forschung
Diagnostische Zielsetzung
Die Elternversion (parent version) des "Positive and Negative Affect Schedule" für Kinder (PANAS-C-P) misst mit zwei Skalen den positiven Affekt (PA) und negativen Affekt (NA) von Kindern als trait-Variable. Es handelt sich um eine deutsche Übersetzung des PANAS-C aus dem amerikanischen Sprachraum. Als dimensionales Verfahren, welches im Gegensatz zu kategorialen Systemen (DSM-5, ICD 10) mit den Research Domain Criteria (RDoC) verknüpft ist, leistet es einen großen Beitrag bei der Erforschung von grundlegenden Mechanismen von psychischen Störungen bei Kindern (z. B. Depressionen, Ängste) und deren Veränderbarkeit durch psychotherapeutische und andere Interventionen (z. B. Sport).
Aufbau
Der Fragebogen besteht aus 27 Items in Form von einfachen Adjektiven, verteilt auf folgende zwei Skalen:
(1) Positiver Affekt(PA): 12 Items
(2) Negativer Affekt (NA): 15 Items.
Bei dem Beantwortungsmodus handelt es sich um eine fünfstufige Likert-Skala mit den Endpunkten "ganz wenig oder gar nicht" und "äußerst".
Grundlagen und Konstruktion
Der PANAS-C-P ist eine deutsche Übersetzung des englischsprachigen PANAS-C (Laurent et al., 1999). Das Verfahren wurde ins Deutsche übersetzt und in die englische Sprache von bilingualen Muttersprachlern zurückübersetzt. Die psychometrische Güte wurde überprüft. Items, die eine Trennschärfe unter rit = .40 hatten, wurden eliminiert. Dies betraf zwei Adjektive aus der PA-Skala (10 Items) und eins aus der NA-Skala (14 Items).
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Die interne Konsistenz nach Cronbach wurde überprüft und es wurden folgende Werte für die Skalen erzielt: Alpha = .83 für die 10-Item-Lösung (Positiver Affekt) und Alpha = .88 für die 14-Item-Lösung (Negativer Affekt).
Validität: Als Nachweis der Validität wurden die faktorielle sowie divergente und konvergente Validität berechnet. Mit Hilfe einer Zweifaktorenanalyse (Hauptachsenfaktorisierung, mit direkter Oblimin-Rotation, Delta = 0, Zweifaktorenlösung) wurden zwei Faktoren nachgewiesen. Für die 27-Item-Lösung betrug die Varianzaufklärung 43 %. Für die 24-Item Lösung lag die Varianzaufklärung bei 47 %.
Kriteriumsvalidität. Pearson-Korrelationsberechnungen zeigten für eine Stichprobe von n = 119 einen Zusammenhang der NA-Skala mit externalisierenden Verhaltensweisen (CBCL; Child Behavior Checklist 4-18 - deutsche Fassung von Remschmidt und Walter, 1990: r = .51; p < .01) und internalisierenden Verhaltensweisen (CBCL: r = .64; p < .01). NA zeigte einen Zusammenhang mit den Skalen Neugierverhalten (r = .37; p < .01) und Schadensvermeidung (r = .40; p < .01) des Junior und Temperament und Charakter Inventars (JTCI; Goth & Schmeck, 2009) und war negativ mit der Temperamentsdimension "Persistenz" (r = -.24; p < .01) verknüpft. Reaktives aggressives Verhalten (Reaktiver-Proaktiver-Aggression-Fragebogen für die fünfte bis zehnte Klasse, RPA 5-10; Beckers & Petermann, 2011) korrelierte signifikant mit der NA-Skala (r = .24; p < .01).
Für die PA-Skala zeigten die Pearson-Korrelationsberechnungen einen negativen Zusammenhang mit internalisierenden Verhaltensweisen (CBCL: r = -.64; p < .01) sowie mit der Temperamentsdimension (JTCI) "Schadensvermeidung" (r = -.36; p < .01) und einen positiven Zusammenhang mit "Belohnungsabhängigkeit" (r = .38; p < .01) und "Persistenz" (r = .38; p < .01).
Normen: Das Verfahren wurde bisher in einer Pilotstudie an primären Bezugspersonen von gesunden Jungen zwischen 6-13 Jahren getestet (n = 119).
Testkonzept
Items
Im Folgenden werden die Items der Skalen NA und PA des "Positive and Negative Affect Schedule" für Kinder (PANAS-C-P; Großheinrich & Hofmann, in Vorb.) tabellarisch abgebildet mit Faktorladungen und Trennschärfen (siehe Tabelle 1).
Tabelle 1
Korrigierte Trennschärfen (rit korr.), Cronbachs Alpha und Hauptachsen-Faktorenanalyse (schiefe Rotation) für die Skalen NA und PA (Großheinrich & Hofmann, in Vorb.)
Skala | rit (korr.) | Hauptachsen-Faktorenanalyse | |||
---|---|---|---|---|---|
Vor Elimination | Nach Elimination | ||||
Faktor 1 | Faktor 2 | Faktor 1 | Faktor 2 | ||
PA | |||||
interessiert | .47 | -.05 | .43 | -.06 | .45 |
begeistert | |||||
glücklich | .63 | -.33 | .69 | -.34 | .71 |
stark | .55 | .01 | .60 | .01 | .60 |
energie-geladen | .50 | .21 | .58 | .20 | .56 |
gelassen | |||||
fröhlich | .67 | -.23 | .74 | -.23 | .76 |
aktiv | .45 | .07 | .59 | .06 | .58 |
stolz | .59 | -.09 | .60 | -.11 | .60 |
freudig | .76 | -.16 | .80 | -.16 | .82 |
erfreut | .73 | -.20 | .78 | -.21 | .79 |
lebendig | .66 | -.07 | .74 | -.09 | .73 |
Alpha | .83 | ||||
NA | |||||
traurig | .67 | .71 | -.23 | .73 | -.24 |
ängstlich | .51 | .53 | -.04 | .51 | -.07 |
beschämt | .53 | .58 | -.02 | .58 | -.05 |
aufgebracht | .51 | .56 | .12 | .54 | .09 |
nervös | .49 | .54 | .09 | .51 | .04 |
schuldig | .60 | .63 | -.04 | .64 | -.06 |
erschrocken | .51 | .53 | -.01 | .53 | -.03 |
unglücklich | .59 | .63 | -.34 | .65 | -.35 |
hibbelig | .40 | .47 | .22 | .44 | .18 |
besorgt | .51 | .53 | -.08 | .54 | -.09 |
einsam | .45 | .48 | -.18 | .49 | -.19 |
sauer | .66 | .70 | .00 | .68 | -.03 |
empört | |||||
betrübt | .71 | .74 | -.19 | .77 | -.20 |
bedrückt | .70 | .74 | -.20 | .76 | -.21 |
Alpha | .88 |
Durchführung
Altersbereiche
Die Zielgruppe sind Eltern von 6-13-jährigen Kindern.
Durchführungszeit
Die Testung dauert ca. 5 Minuten.
Bewertung
Drei Items wurden ausgeschlossen (PA: 2 Items; NA: 1 Item) und mit Hilfe einer bilingualen Muttersprachlerin neu übersetzt. Es ist geplant (Stand: Oktober 2019), in einer groß angelegten Studie den revidierten PANAS-C-P an primären Bezugspersonen von Mädchen und Jungen zu testen.
Erstmals publiziert in:
Großheinrich, N. (2020). PANAS-C-P. Parent Version of the Positive and Negative Affect Scale for Children - deutsche Fassung. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID. PSYNDEX Dok.-Nr. 9007913
Literatur
Beckers, L. & Petermann, F. (2011). Der Reaktive-Proaktive-Aggression-Fragebogen für die fünfte bis zehnte Klasse (RPA 5-10): Faktorenstruktur und psychometrische Eigenschaften. Psychologie in Erziehung und Unterricht, 58 (4), 319-329. PSYNDEX Dok.-Nr. 0245391
Großheinrich, N. & Hofmann, L. (in Vorb.). The parent version of the Positive and Negative Affect Scale for Children (PANAS-C-P): a German non-clinical study on reliability and validity.
Goth, K. & Schmeck, K. (2009). JTCI. Das Junior Temperament und Charakter Inventar. Eine Inventarfamilie zur Erfassung der Persönlichkeit vom Kindergarten- bis zum Jugendalter nach Cloningers biopsychosozialem Persönlichkeitsmodell. Göttingen: Hogrefe. PSYNDEX Dok.-Nr. 9006025
Laurent, J., Catanzaro, S. J., Joiner, T. E. Jr., Rudolph, K. D., Potter, K. I., Lambert, S., Osborne, L. & Gathright, T. (1999). A measure of positive and negative affect for children: Scale development and preliminary validation. Psychological Assessment, 11 (3), 326-338. https://doi.org/10.1037/1040-3590.11.3.326
Remschmidt, H. & Walter, R. (1990). Psychische Auffälligkeiten bei Schulkindern. Eine epidemiologische Untersuchung. Göttingen: Hogrefe. PSYNDEX Dok.-Nr. 0050539
Orginalfassung/Anderssprachlige Fassungen
Laurent, J., Catanzaro, S. J., Joiner, T. E. Jr., Rudolph, K. D., Potter, K. I., Lambert, S., Osborne, L. & Gathright, T. (1999). A measure of positive and negative affect for children: Scale development and preliminary validation. Psychological Assessment, 11 (3), 326-338. https://doi.org/10.1037/1040-3590.11.3.326
Rückmeldeformular
Rückmeldung über die Anwendung eines Verfahrens aus dem Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) an die Testautoren/-innen
Kontaktdaten
Prof. Dr. Nicola Großheinrich, Psychologische Psychotherapeutin, Professorin, Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen, Abteilung Köln, Wörthstraße 10, D-50668 Köln