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FSQ
Fibromyalgia Survey Questionnaire - deutsche Fassung
Kurzabstract
Die aktuellen Kriterien zur Diagnostik des Fibromyalgiesyndroms (FMS) ermöglichen es, einen fibromyalgieformen Beschwerdekomplex im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen und in der klinischen Routine via Selbstauskunft des Patienten zu erfassen. Die Entwicklung des FSQ erfolgte auf der Basis der modifizierten ACR 2010-Kriterien und erfasst in vier Abschnitten die Ausprägung zentraler Symptome des FMS sowie das Vorhandensein verschiedener Schmerzpunkte über einen längeren Zeitraum hinweg. Anhand der Itemantworten können a) der Symptom Severity Score (SSS), b) der Widespread Pain Index und c) die Fibromyalgie-Skala beurteilt werden. Reliabilität: Cronbachs Alpha beträgt für den Severity Symptom Score (SSS) Alpha = .65 und für die Fibromyalgie-Skala Alpha = .71. Validität: Für die Validität des FSQ sprechen signifikante Korrelationen zum Gesamtwert des PHQ-4 sowie erwartungsgemäße Konkordanzraten zwischen den nach ACR 1990- und ACR 2010-Kriterien gestellten Diagnosen. Bei der Überprüfung der Augenscheinvalidität mittels "Lautem Denken" fielen hingegen einige Unklarheiten bei der Bearbeitung des Fragebogens auf.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: FSQ. Fibromyalgia Survey Questionnaire - deutsche Fassung. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9006914
Zitierung
Häuser, W. (2015). Fibromyalgia Survey Questionnaire - deutsche Fassung [Verfahrensdokumentation und Fragebogen mit Auswertung]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.4500
Kurzinformationen
Kurzname FSQ
Engl. Name Fibromyalgia Survey Questionnaire - German version
Autoren Häuser, W.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2015
Copyright/Lizenz Copyright Autor; CC-BY-SA 4.0
Schlagworte Fibromyalgie, Schmerzmessung, Schmerz, Symptome, Krankheitsschweregrad, Druckempfindung
Sprachversionen deu
Konstrukt Fibromyalgie (Wolfe, 2010)
Altersbereich Keine Angaben.
Itemzahl 4 Items
Subskalen (1) Symptom Severity Scale (SSS), (2) Widespread Pain Index (WPI) (3) Fibromyalgie-Skala
Durchführungszeit max. 10 Min.
Auswertungsdauer ca. 5 Min.
Interne Konsistenz: Cronbachs Alpha = .65 (Severity Symptom Score; SSS), Alpha = .71 (Fibromyalgie-Skala).
Korrelationen mit PHQ-4; Konkordanzraten zwischen den nach ACR 1990- und ACR 2010-Kriterien gestellten Diagnosen; Überprüfung der Augenscheinvalidität.
Keine; Mittelwerte und Standardabweichungen.
Anwendungsbereich Klinische Psychodiagnostik, Forschung
Diagnostische Zielsetzung
Die aktuellen Kriterien zur Diagnostik des Fibromyalgiesyndroms (FMS) ermöglichen es, einen fibromyalgieformen Beschwerdekomplex im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen und in der klinischen Routine via Selbstauskunft des Patienten zu erfassen. Die ärztliche Untersuchung spezifischer Druckpunkte ist demensprechend nicht mehr nötig. Die definitive Diagnose eines FMS bedarf des Ausschlusses von körperlichen Erkrankungen, welche die Beschwerden ausreichend erklären, durch klinische und im Einzelfall technische Untersuchungen. Die Entwicklung des Fibromyalgia Survey Questionnaire (FSQ) erfolgte auf der Basis der modifizierten ACR 2010-Kriterien und erfasst a) die Hauptsymptome des FMS (Widespread Pain Index, WPI: Anzahl der Schmerzorte und Begleitsymptome, sowie Somatic Symptom Scale, SSS) und b) Ihrer Ausprägung (Schweregrad der FMS-Symptomatik).
Aufbau
In vier Abschnitten erfasst der FSQ die Ausprägung zentraler Symptome des FMS sowie das Vorhandensein verschiedener Schmerzpunkte über einen längeren Zeitraum hinweg. Anhand der Itemantworten können a) der Symptom Severity Score (SSS), b) der Widespread Pain Index und c) die Fibromyalgie-Skala beurteilt werden.
Grundlagen und Konstruktion
Die Konstruktion der englischsprachigen Testversion erfolgte auf der Grundlage der modifizierten ACR 2010-Kriterien. Für die deutschsprachige Version des Verfahrens wurde die englischsprachige Originalversion zunächst ins Deutsche übersetzt und anschließend wieder ins Englische rückübersetzt.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Cronbachs Alpha beträgt für den Severity Symptom Score (SSS) Alpha = .65 und für die Fibromyalgie-Skala Alpha = .71.
Validität: Für die Validität des FSQ sprechen signifikante Korrelationen zum Gesamtwert des PHQ-4 sowie erwartungsgemäße Konkordanzraten zwischen den nach ACR 1990- und ACR 2010-Kriterien gestellten Diagnosen. Bei der Überprüfung der Augenscheinvalidität mittels "Lautem Denken" fielen hingegen einige Unklarheiten bei der Bearbeitung des Fragebogens auf.
Normen: Derzeit (April 2015) liegen keine Normen vor. Für einen groben Vergleich, können jedoch die in der Validierungsstudie (Häuser et al., 2012) erzielten Mittelwerte und Standardabweichungen herangezogen werden.
Testkonzept
Theoretischer Hintergrund
Seit der Veröffentlichung der vorläufigen diagnostischen Kriterien des American College of Rheumatology (ACR) für das Fibromyalgiesyndrom (FMS) (Wolfe, 2010), ist dessen Diagnose nicht mehr an die Untersuchung druckempfindlicher Körperregionen ("Druckpunkte" oder "tender points") gebunden. Die Diagnose eines FMS kann durch die ärztliche Anamnese eines typischen Symptomkomplexes (chronische Schmerzen in mehreren Körperregionen, nicht-erholsamer Schlaf, körperliche und geistige Erschöpfungsneigung) und dem Ausschluss von körperlichen Erkrankungen, welche die Beschwerden ausreichend erklären (z.B. entzündlich-rheumatische Erkrankung) gestellt werden. Die modifizierten vorläufigen diagnostischen Kriterien des ACR (Wolfe et al., 2011) werden auch als Forschungs- oder Survey-Kriterien bezeichnet (Wolfe, 2014) und erfassen den zur Diagnose notwendigen Beschwerdekomplex durch Selbstauskunft des Patienten in einem Fragebogen, dem Fibromyalgia Survey Questionnaire (FSQ; Wolfe et al., 2011). Der FSQ dient a) zur Erfassung der Hauptsymptome des FMS (Widespread Pain Index, WPI: Anzahl der Schmerzorte, und Somatic Symptom Scale, SSS: Begleitsymptome) und b) ihrer Ausprägung (Schweregrad der FMS-Symptomatik).
Für die Diagnose des FMS müssen gemäß der ACR 2010-Kriterien folgende Bedingungen erfüllt sein:
(1) Widespread Pain Index (WPI) > = 7 und Symptom Severity Score (SSS) > = 5, oder der WPI liegt zwischen 3 und 6 und der SSS ist > = 9.
(2) Die Symptome bestehen seit mindestens drei Monaten auf einem ähnlichen Niveau.
(3) Es besteht keine weitere körperliche Krankheit, welche die Symptome ausreichend erklären könnte.
Die vorliegende deutschsprachige Testversion (Häuser et al., 2012) stellt eine validierte Übersetzung des englischsprachigen Originalfragebogens dar.
Testaufbau
Der Fragebogen besteht aus insgesamt vier Teilen, die gemäß der ACR 2010 Kriterien zur Diagnostik des FMS herangezogen werden können:
(1) Teil 1 erfasst drei Hauptsymptome des FMS (Tagesmüdigkeit, Probleme beim Denken oder Gedächtnis, Morgenmüdigkeit), welche auf einer vierstufigen Likert-Skala (0 = nicht vorhanden, 1 = geringfügig oder mild ausgeprägt, 2 = mäßig oder deutlich ausgeprägt, 3 = stark ausgeprägt) bzgl. ihrer Ausprägung in der letzten Woche beurteilt werden.
(2) Im zweiten Teil werden drei weitere Symptome (Schmerzen oder Krämpfe im Unterbauch, Depression, Kopfschmerz) auf ihr Vorhandensein (0 = nicht vorhanden, 1 = vorhanden) in den letzten sechs Monaten beurteilt.
(3) Teil 3 umfasst 19 Schmerzorte welche ebenfalls auf ihr Vorhandensein (Ja, Nein) in den letzten 7 Tagen beurteilt werden.
(4) Im vierten und letzten Teil soll schließlich angegeben werden, ob die in den vorangegangenen Teilen angegebenen Schmerzen/Beschwerden i.d.R. in den letzten drei Monaten vorhanden waren (Ja, Nein).
Auswertungsmodus
Anhand der verschiedenen Teile des FSQ können a) der Schweregrad somatischer Symptome (SSS), b) die Anzahl schmerzender Körperregionen (WPI) und c) das Ausmaß der physischen und psychischen Symptomschwere (Fibromyalgie-Skala) beurteilt werden. Zur Berechnung des SSS wird hierzu der Summenwert der Antworten aus Teil 1 (0-12), zur Berechnung des WPI der Summenwert der Antworten aus Teil 3 (0-19) gebildet. Die Summe aus SSS und WPI wiederum bildet die Fibromyalgie-Skala (FS) (0-31).
Auswertungshilfen
Es liegen keine Auswertungshilfen vor.
Auswertungszeit
Es werden keine Angaben zur Auswertungszeit gemacht. Diese sollte jedoch aufgrund der sehr einfachen Auswertungsregeln nicht mehr als 5 Minuten betragen.
Itembeispiele
- Bitte geben Sie an, wie ausgeprägt die folgenden Beschwerden in der letzten Woche bei Ihnen waren, in dem Sie das entsprechende Kästchen ankreuzen.
- Tagesmüdigkeit; (0, 1, 2, 3)
- Probleme beim Denken oder Gedächtnis (0, 1, 2, 3);
- Morgenmüdigkeit (nicht erholsamer Schlaf) (0, 1, 2, 3).
Items
- Bitte geben Sie an, wie ausgeprägt die folgenden Beschwerden in der letzten Woche bei Ihnen waren, in dem Sie das entsprechende Kästchen ankreuzen.
- Tagesmüdigkeit; (0, 1, 2, 3)
- Probleme beim Denken oder Gedächtnis (0, 1, 2, 3);
- Morgenmüdigkeit (nicht erholsamer Schlaf) (0, 1, 2, 3).
2) Wurden Sie in den letzten 6 Monaten durch eines der folgenden Symptome geplagt?
- Schmerzen oder Krämpfe im Unterbauch (ja, nein);
- Depression (ja, nein);
- Kopfschmerz (ja, nein).
3) Bitte geben Sie an, ob Sie in den letzten 7 Tagen Schmerzen oder Berührungsempfindlichkeit in den unten aufgeführten Körperregionen hatten. Bitte kreuzen Sie das jeweilige Kästchen an, wenn diese Körperregion schmerzhaft oder druckempfindlich ist. Bitte bewerten Sie die rechte und linke Seite getrennt.
- Schulter links, Schulter rechts;
- Oberschenkel links, Oberschenkel rechts;
- Kreuz, oberer Rücken (Brustwirbelsäule), Nacken;
- Hüfte links, Hüfte rechts;
- Unterschenkel links, Unterschenkel rechts;
- Oberarm links, Oberarm rechts;
- Kiefer links, Kiefer rechts;
- Unterarm links, Unterarm rechts;
- Brustkorb, Bauch;
- In keiner der genannten Körperregionen Schmerzen.
4) Waren die Beschwerden, die in den Fragen 1-3 aufgeführt sind, in der Regel in den letzten 3 Monaten vorhanden (ja, nein)?
Durchführung
Testformen
Der Fragebogen liegt in mehreren Sprachen, u.a. in Englisch (Wolfe et al., 2011), Deutsch (Häuser et al., 2012), Französisch (Fitzcharles et al., 2012) und Spanisch (Carrillo-de-la-Pena et al., 2014; Segura-Jiménez et al., 2014) vor. Der Fragebogen wird als Individualtest durchgeführt.
Altersbereiche
Es liegen keine Angaben zu spezifischen Altersbereichen vor.
Durchführungszeit
Es liegen keine Angaben zur Durchführungszeit vor. Je nach Patient, sollten hierfür jedoch nicht mehr als 10 Minuten veranschlagt werden.
Material
Das Testmaterial umfasst den Fragebogen, zu dessen Beantwortung lediglich ein Stift notwendig ist.
Instruktion
Die Instruktionen sind standardisiert und auf dem Fragebogen abgedruckt.
Durchführungsvoraussetzungen
Es liegen keine gesonderten Durchführungsvoraussetzungen vor. Jedoch sollte berücksichtigt werden, dass trotz des Selbstbeurteilungsformats des FSQ die Interpretation der Testergebnisse immer einem Arzt vorbehalten sein sollte.
Testkonstruktion
Die Konstruktion der englischsprachigen Testversion erfolgte auf der Grundlage der ACR 2010-Kriterien zur Diagnostik des Fibromyalgiesyndroms (Wolfe, 2010). Hierzu wurden die Kriterien modifziert, so dass anhand des Fragebogens alle für die Diagnose relevanten Beschwerden durch Selbstauskunft des Patienten erfasst werden können. Die wesentlichen Bestandteile des FSQ sind zum einen die Symptom Severity Scale (SSS) und zum anderen der Widespread Pain Index (WPI). Beide zusammen bilden die Fibromyalgie-Skala (FS).
Für die deutschsprachige Version des Verfahrens wurde die englischsprachige Originalversion durch vier Ärzte zunächst ins Deutsche übersetzt und anschließend wieder ins Englische rückübersetzt.
Gütekriterien
Objektivität
Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität sind aufgrund der standardisierten Durchführung und einfachen Auswertungsregeln gegeben.
Reliabilität
Zur Bestimmung der Reliabilität wurde Cronbachs Alpha für den Severity Symptom Score (SSS) und die Fibromyalgie-Skala (FS) berechnet. Dabei wurden Kennwerte in Höhe von Alpha = .65 (SSS) und Alpha = .71 (FS) erzielt.
Validität
Die Validierung der deutschsprachigen Testversion erfolgte zwischen November 2010 und April 2011 an FMS-Patienten aus neun deutschen Kliniken und den Mitgliedern der zwei größten deutschen FMS-Selbsthilfeorganisationen (Häuser et al., 2012). Insgesamt konnten die Daten von N = 1 651 Personen (n = 1 562 Frauen, n = 89 Männer) in einem Alter zwischen 19 und 84 Jahren (M = 54.1, SD = 9.8) ausgewertet werden. Bei allen Patienten lag eine durch einen Arzt gestellte Fibromyalgie-Diagnose vor, welche in den meisten Fällen bereits seit mehreren Jahren (M = 6.5, SD = 5.5) bestand.
Zur Überprüfung der Augenscheinvalidität teilten fünf Ärzte und fünf FMS-Patienten (keine Studienteilnehmer) ihre Gedanken bei der Bearbeitung des FSQ laut mit. Hierbei zeigten sich u.a. einige Unklarheiten bzgl. der genauen Lokalisation von Schmerzen und Probleme mit den unterschiedlichen Zeitrahmen des Fragebogens.
Signifikante Korrelationen zum Gesamtwert des Patient Health Questionnaire-4 (PHQ-4; Löwe et al., 2010) und erwartungsgemäße Konkordanzraten zwischen den nach ACR 1990 und ACR 2010 Kriterien gestellten Diagnosen unterstreichen die konvergente Validität des Fragebogens. So ergaben sich Zusammenhänge in Höhe von r = .56 (SSS) und r = .48 (FS) mit dem PHQ-4 Gesamtwert sowie Konkordanzraten in Höhe von 72% (n = 128 Klinikpatienten) und 85.5% (Gesamtstichprobe) mit der ärztlich gestellten bzw. berichteten FMS-Diagnosen. Die diskriminante Validität wurde durch den Befund unterstützt, dass mehr Patienten von einer Verbesserung ihres Gesundheitszustandes berichteten, wenn sie zum Zeitpunkt der Validierung die Kriterien zur Diagnose des FMS nicht erfüllten (Chi2 = 55).
Darüber hinaus konnten 93% der nach klinischen Kriterien diagnostizierten FMS-Patienten anhand eines FS-Summenwerts > = 13 korrekt klassifiziert werden (Sensitivität = 96.6%, Spezifität = 91.8%; Wolfe et al., 2011).
Normierung
Derzeit (April 2015) liegen keine Normen vor. Für einen groben Vergleich, können die Mittelwerte und Standardabweichungen der Validierungsstudie (Häuser et al., 2012) oder einer repräsentativen Prävalenzstudie (Wolfe, Brähler, Hinz & Häuser, 2013) herangezogen werden (vgl. Tabellen 1 und 2).
Tabelle 1
Mittelwerte und Standardabweichungen des FSQ bei Patienten mit ärztlicher Diagnose eines FMS (N = 1 647; Häuser et al., 2012, S. 4)
Kennwert | M | SD | Range |
---|---|---|---|
SSS | 8.3 | 2.6 | 0-12 |
WPI | 11.6 | 3.2 | 0-19 |
FS | 19.9 | 5.5 | 5-31 |
Tabelle 2
Mittelwerte und Standardabweichungen des FSQ an einer repräsentativen deutschen Bevölkerungsstichprobe (N = 2 445; Wolfe, Brähler, Hinz & Häuser, 2013, S. 780)
Kennwert | M | SD | Range | |
---|---|---|---|---|
Ges.pop. | SSS | 1.7 | 1.9 | 0-12 |
WPI | 1.3 | 2.3 | 0-19 | |
PS | 3.0 | 3.3 | 0-27 | |
FMS-Pat. | SSS | 7.4 | 2.0 | 0-12 |
WPI | 8.9 | 3.5 | 0-19 | |
PS | 16.4 | 3.5 | 0-27 |
Anmerkungen. M = Mittelwert, SD = Standardabweichung, Ges.pop. = Gesamtpopulation, FMS-Pat. = FMS-Patienten, SSS = Symptom Severity Score, WPI = Widespread Pain Index, PS = Polysymptomatischer Distress.
Anwendungsmöglichkeiten
Der FSQ ermöglicht eine standardisierte Diagnostik eines fibromyalgieformen Beschwerdekomplexes gemäß den modifizierten ACR 2010-Kriterien (sogenannte Survey- oder Forschungskriterien) und kann vor allem in solchen Situationen eingesetzt werden, in denen zeitintensive Interviews nicht möglich sind. Dabei eignet er sich aufgrund seiner einfachen Durchführung und Auswertung sowohl für praxis- als auch für forschungsbezogene Settings (Häuser & Wolfe, 2012).
Bewertung
Mit der vorliegenden Übersetzung des Fibromyalgie Survey Questionnaire (FSQ) ist dieser standardisierte Fragebogen zur FMS-Diagnostik nun erstmals auch in deutscher Sprache verfügbar. Aufgrund seines Formats als Selbstbeurteilungsinstrument sowie aufgrund seiner kurzen Bearbeitungsdauer eignet er sich insbesondere für den Einsatz in forschungsbezogenen Settings und in der klinischen Routine zum Screening eines FMS bei Patienten mit chronischen Schmerzen (Häuser & Wolfe, 2012).
Die Ergebnisse der Validierungsstudie durch Häuser et al. (2012) weisen auf eine ausreichende Reliabilität und Validität des FSQ hin, wenngleich für eine umfassende Beurteilung eine größere Datenlage zugrunde gelegt werden müsste. Gleichzeitig scheinen zur Gewährleistung eines möglichst reibungslosen Ablaufs aber auch weitere Veränderungen, wie z.B. die Standardisierung der unterschiedlichen Zeitfenster, notwendig zu sein. Der Cut-off in Höhe von 13 wiederum ist gut validiert.
Erstmals publiziert in:
Häuser, W. (2015). Fibromyalgia Survey Questionnaire - deutsche Fassung. In Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation ZPID (Hrsg.), Elektronisches Testarchiv. Trier: ZPID. https://doi.org/10.23668/psycharchives.445 PSYNDEX Dok.-Nr. 9006914
Literatur
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Häuser, W. & Wolfe, F. (2012). Diagnosis and diagnostic tests for fibromyalgia (syndrome). Reumatismo, 64 (4), 194-205. (DOI: 10.4081/reumatismo.2012.194)
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Orginalfassung/Anderssprachlige Fassungen
Häuser, W., Jung, E., Erbslöh-Möller, B., Gesmann, M., Kühn-Becker, H., Petermann, F., Langhorst, J., Weiss, T., Winkelmann, A. & Wolfe, F. (2012). Validation of the Fibromyalgia Survey Questionnaire within a Cross-Sectional Survey. PloS ONE, 7 (5), e37504. [English items included p. 3] PSYNDEX Dok.-Nr. 0255401
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PD Dr.med. Winfried Häuser, Klinik für Innere Medizin 1 (Gastroenterologie, Hepatologie, Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten, Psychosomatik), Klinikum Saarbrücken gGmbH, Winterberg 1, D-66119 Saarbrücken