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Gülay Karadere (Dipl.-Psych.)
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ASKU
Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala
Kurzabstract
Die ASKU mit drei Items dient der ökonomischen Messung subjektiver Kompetenzerwartungen. Reliabilität: Die Reliabilität (nach McDonald) variiert zwischen Omega = .81 und Omega = .86. Validität: Analysen zur faktoriellen Validität untermauern die Annahme einer einfaktoriellen Struktur der Kurzskala. Dieses Ergebnis ist mit Befunden aus der Fachliteratur vereinbar. Eine hohe Korrelation zeigt sich erwartungsgemäß mit "Allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung" (SWE) (r = .75). Theoriekonform zeigten sich darüber hinaus positive Beziehungen zu den psychologischen Variablen Selbstwert (r = .55), internale Kontrollüberzeugung (r = .73 und .62), globale Lebenszufriedenheit (r = .34-.49), Optimismus (r = .43-.49) sowie zu den Persönlichkeitsmerkmalen Neurotizismus (r = -.31 bis -.44) und Extraversion (r = .23-.37) aus dem Fünffaktorenmodell. Moderate Effekte finden sich zu mehreren soziodemographischen und sozioökonomischen Maßen, z. B. zu Indikatoren der physischen und psychischen Gesundheit (r = -.25 und -.29). Mit dem persönlichen Nettoeinkommen und der Bildung weist die ASKU zwar geringe, aber dennoch substantielle Effekte auf (r = .24-.27). Mit Alter und Geschlecht korreliert die ASKU hingegen nur unwesentlich. Normen: Es liegen Referenzwerte (M und SD) getrennt nach Geschlecht, Altersgruppe und Bildungsstand vor.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: ASKU. Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9006490
Zitierung
Beierlein, C., Kovaleva, A., Kemper, C. J. & Rammstedt, B. (2012). ASKU. Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala [Verfahrensdokumentationen, Fragebogen Deutsch und Englisch]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.4527
Kurzinformationen
Kurzname ASKU
Engl. Name Self-Efficacy Scale - Short Form
Autoren Beierlein, C., Kovaleva, A., Kemper, C. J., Rammstedt, B.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2012
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-NC-ND 3.0
Schlagworte Persönlichkeitstests, Selbstwirksamkeit, Kompetenz
Sprachversionen deu eng
Altersbereich ab 18 Jahre
Itemzahl 3 Items
Subskalen Keine; allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung
Durchführungszeit > 1 Min.
Auswertungsdauer Wenige Minuten.
Interne Konsistenz: McDonalds Omega = .81-.86.
Befunde zur faktoriellen Validität und Konstruktvalidität; moderate Effekte zu mehreren soziodemographischen und sozioökonomischen Maßen.
Keine.
Anwendungsbereich Forschung
Diagnostische Zielsetzung
Die Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala (ASKU; Beierlein, Kovaleva, Kemper & Rammstedt, 2012) ist ein Selbstbeurteilungsinstrument zur ökonomischen Messung subjektiver Kompetenzerwartungen. Die Skala wurde entwickelt, um eine ökonomische Messung des psychologischen Merkmals allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung in sozialwissenschaftlichen Untersuchungen zu ermöglichen, ohne dabei auf eine reliable und valide Erfassung verzichten zu müssen.
Aufbau
Die ASKU enthält drei Items, die auf einer fünfstufigen Ratingskala mit den Kategorienbezeichnungen "trifft gar nicht zu" (1), "trifft wenig zu" (2), "trifft etwas zu" (3), "trifft ziemlich zu" (4) und "trifft voll und ganz zu" (5) beantwortet werden können. Die Werte auf den drei Items werden zu einem Skalenwert aggregiert, der die Ausprägung einer Person in dem Merkmal der allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung angibt.
Grundlagen und Konstruktion
Die ASKU wurde auf Basis der Klassischen Testtheorie konstruiert. Ausgangspunkt waren die Items der Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung von Jerusalem und Schwarzer (1999). Die ASKU erfasst die subjektive Einschätzung eigener Kompetenzen, allgemeine Schwierigkeiten und Probleme im Leben bewältigen zu können. Auf Grundlage dieser Definition wurden mit Hilfe von Expertenreviews drei Items ausgewählt. Diese wurden in einem kognitiven Pretest für die anvisierte Zielgruppe, deutschsprachige volljährige Befragte, optimiert. Die Güte der drei ausgewählten Items wurde schließlich in drei umfangreichen alters-, geschlechts- und bildungsheterogenen Stichproben überprüft.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Die Reliabilität der ASKU wurde anhand des Koeffizienten Omega von McDonald (1999, S. 90) ermittelt. Die Interpretation der Höhe von McDonalds Omega entspricht der Interpretation des bekannteren, aber weniger geeigneten Cronbachs Alpha. Die Reliabilität der ASKU variierte in den drei Stichproben zwischen Omega = .81 und Omega = .86. Dies entspricht einer für Gruppenuntersuchungen ausreichenden Reliabilität.
Validität: Die faktorielle Struktur sowie die theoretisch erwarteten Beziehungen der ASKU zu verschiedenen Validitätskriterien wurden anhand dreier Stichproben empirisch überprüft. Die Analysen zur faktoriellen Validität untermauern die Annahme einer einfaktoriellen Struktur der Kurzskala. Dieses Ergebnis ist mit Befunden aus der Fachliteratur vereinbar. Weiterhin spiegeln die empirischen Validitätskoeffizienten die aus der psychologischen Literatur bekannten Beziehungen des Konstrukts angemessen wider: Die höchste Korrelation zeigte die ASKU erwartungsgemäß mit dem alternativen Maß für das Konstrukt allgemeine Selbstwirksamkeitserwartung, der SWE von Schwarzer und Jerusalem (1999) auf (r = .75). Theoriekonform zeigten sich darüber hinaus positive Beziehungen zu den psychologischen Variablen Selbstwert (r = .55), internale Kontrollüberzeugung (r = .73 und .62), globale Lebenszufriedenheit (r = .34-.49), Optimismus (r = .43-.49) sowie zu den Persönlichkeitsmerkmalen Neurotizismus (r = -.31 bis -.44) und Extraversion (r = .23-.37) aus dem Fünf-Faktoren-Modell. Moderate Effekte finden sich zu mehreren soziodemographischen und sozioökonomischen Maßen, z. B. zu Indikatoren der physischen und psychischen Gesundheit (r = -.25 und -.29). Von besonderem Interesse für die sozialwissenschaftliche Forschung dürften dabei die Zusammenhänge der ASKU mit dem persönlichen Nettoeinkommen und der Bildung einer befragten Person sein. Hier weist die ASKU zwar geringe aber dennoch substantielle Effekte auf (r = .24-.27). Mit Alter und Geschlecht korreliert die ASKU hingegen nur unwesentlich.
Normen: Es liegen Referenzwerte (Mittelwerte und Standardabweichungen) getrennt nach Geschlecht, Altersgruppe (drei Altersgruppen: 18-35 Jahre, 36-65 Jahre, > 65 Jahre) und Bildungsstand vor, die 2010 an N = 1 134 Personen gewonnen wurden (Beierlein et al., 2012, S. 8, S. 21).
Item 1: M = 4.05 (SD = 0.87);
Item 2: M = 4.04 (SD = 0.81);
Item 3: M = 3.88 (SD = 0.90);
Skalenwert: M = 4.00 (SD = 0.74).
Testkonzept
Items
- In schwierigen Situationen kann ich mich auf meine Fähigkeiten verlassen.
- Die meisten Probleme kann ich aus eigener Kraft gut meistern.
- Auch anstrengende und komplizierte Aufgaben kann ich in der Regel gut lösen.
Durchführung
Altersbereiche
Das Verfahren wurde bei Personen angewendet, die 18 Jahre und älter waren.
Durchführungszeit
Die Durchführungsdauer beträgt weniger als eine Minute.
Bewertung
Die Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala (ASKU; Beierlein, Kovaleva, Kemper & Rammstedt, 2012) ist ein ökonomisches Instrument zur Erfassung individueller Kompetenzerwartungen, mit Schwierigkeiten und Hindernissen im täglichen Leben umgehen zu können. Die Validierungsuntersuchungen haben gezeigt, dass die ASKU eine reliable und valide Messung des Konstrukts erlaubt. Die Retestreliabilität weist auf einen moderaten Zusammenhang zwischen zwei Messungen im 6-Wochen-Intervall hin. Dies deutet darauf hin, dass die mittels der ASKU gemessenen allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartungen durch kontextuelle bzw. zeitliche Unterschiede beeinflusst werden können. Eine höhere Stabilität ist dagegen zu erwarten, wenn spezifische Selbstwirksamkeitserwartungen (d. h. für spezifische Handlungsfelder) erfasst werden (Bandura, 1997). Die interne Konsistenz erreichte eine zufriedenstellende Höhe. Gegenüber der von Jerusalem und Schwarzer (1999) vorgelegten Allgemeinen Selbstwirksamkeit-Skala mit 10 Items zeigten sich nur geringe Reliabilitätseinbußen. Zudem konnte die Eindimensionalität der ASKU empirisch untermauert werden. Schließlich konnten die konvergente und diskriminante Validität anhand diverser Stichproben gesichert werden. Die ASKU korreliert moderat bis hoch mit einem alternativen Maß für das Konstrukt, mit der internalen Kontrollüberzeugung, den globalen Persönlichkeitsdimensionen Extraversion und Gewissenhaftigkeit, der allgemeinen Lebenszufriedenheit sowie dem Selbstwert. Negative Zusammenhänge zeigte die ASKU erwartungsgemäß mit dem Persönlichkeitsmerkmal Neurotizismus sowie subjektiven psychischen und physischen Beeinträchtigungen. Darüber hinaus zeigten sich charakteristische Unterschiede in der allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung zwischen verschiedenen Bildungs- und Altersgruppen. Die berichteten Belege zur Güte der ASKU legen nahe, dass die Skala eine reliable, valide und ökonomische Erfassung von subjektiven Kompetenzerwartungen in der sozialwissenschaftlichen Forschung erlaubt. Aufgrund ihrer hohen Ökonomie ist sie insbesondere für Untersuchungen geeignet, die starken zeitlichen oder monetären Restriktionen unterliegen. Dies gilt zum Beispiel für sozialwissenschaftliche Bevölkerungsumfragen und Onlinestudien.
Erstmals publiziert in:
Beierlein, C., Kovaleva, A., Kemper, C. J. & Rammstedt, B. (2012). Ein Messinstrument zur Erfassung subjektiver Kompetenzerwartungen. Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala (ASKU) (Working Papers 2012|17). Mannheim: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. PSYNDEX Dok.-Nr. 9006490
Literatur
Bandura, A. (1997). Self-efficacy: The exercise of control. New York: Freeman.
Beierlein, C., Kovaleva, A., Kemper, C. J. & Rammstedt, B. (2012). Ein Messinstrument zur Erfassung subjektiver Kompetenzerwartungen. Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala (ASKU) (Working Papers 2012|17). Mannheim: GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. PSYNDEX Dok.-Nr. 9006490
Jerusalem, M. & Schwarzer, R. (1999). Skala zur allgemeinen Selbstwirksamkeitserwartung. Skalen zur Erfassung von Lehrer-und Schülermerkmalen. Dokumentation der psychometrischen Verfahren im Rahmen der Wissenschaftlichen Begleitung des Modellversuchs Selbstwirksame Schulen. Berlin: Freie Universität Berlin.
McDonald, R. P. (1999). Test theory: A unified treatment. Mahwah: Erlbaum.
Wichtige neuere Publikationen
Beierlein, C., Kovaleva, A., Kemper, C. J. & Rammstedt, B. (2014). Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala (ASKU). Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen. Mannheim: GESIS. https://doi.org/10.6102/zis35 PSYNDEX Dok.-Nr. 9006490
Beierlein, C. & Lázló, Z. (2014). ASKU. Allgemeine Selbstwirksamkeit Kurzskala. In C. J. Kemper, E. Brähler & M. Zenger (Hrsg.), Psychologische und sozialwissenschaftliche Kurzskalen. Standardisierte Erhebungsinstrumente für Wissenschaft und Praxis (S. 19-22). Berlin: Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. PSYNDEX Dok.-Nr. 9006490
Decieux, J. P., Sischka, P. E., Schuhmacher, A. & Willems, H. (2019). Psychometrical properties of a French version of the General Self-Efficacy Short Scale (ASKU). Swiss Journal of Psychology, 79 (1), 15-25. [German and French items appended p. 25] https://doi.org/10.1024/1421-0185/a000233 PSYNDEX Dok.-Nr. 0381852
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Kontaktdaten
Prof. Dr. Constanze Beierlein, Hochschule Hamm-Lippstadt, Marker Allee 76-78, D-59063 Hamm
RD Dr. Dipl.-Psych. Anastassiya Hör (geb. Kovaleva), Universität Bielefeld, Fakultät für Biologie, Biologiedidaktik (Zoologie/Humanbiologie), Universitätsstraße 25, D-33615 Bielefeld
Dr. Christoph J. Kemper, Senior Reseacher, Koernerstraße 8, D-60322 Frankfurt
Prof. Dr. Beatrice Rammstedt, Stellvertretende Präsidentin, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Survey Design and Methodology, Quadrat B2,1, D-68159 Mannheim