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G-TUQ
Deutsche Version des Telehealth Usability Questionnaire
Kurzabstract
Die deutsche Version des Telehealth Usability Questionnaire (G-TUQ) dient der Bewertung der Benutzerfreundlichkeit/Usability von Telehealth-Implementierungen und -Diensten, wie bspw. Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs). Sie umfasst 21 Items, die 6 Usability-Faktoren (wahrgenommene Nützlichkeit, Benutzerfreundlichkeit und Erlernbarkeit, Qualität der Benutzeroberfläche, Qualität der Interaktion, Verlässlichkeit sowie Zufriedenheit und künftige Nutzungsabsicht) abbilden. Reliabilität: Für die deutsche Kurzversion, Telehealth Usability and Perceived Usefulness Short Questionnaire (TUUSQ) ergaben sich interne Konsistenzen von Cronbach α = .93 (Faktor 1: Wahrgenommene Nützlichkeit für die Gesundheitsversorgung) und Cronbach α = .92 (Faktors 2: Usability). Validität: G-TUQ ist inhaltsvalide. Sowohl die Lang- als auch die Kurzfassung sind faktorenanalytisch untersucht worden. Weitere Untersuchungen stehen noch aus.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2025). Open Test Archive: G-TUQ. Deutsche Version des Telehealth Usability Questionnaire. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9009229
Zitierung
Zimmermann, J., Scharf, F. & Deckers, M. J. (2025). G-TUQ. Deutsche Version des Telehealth Usability Questionnaire [Verfahrensdokumentation, Fragebogen für Behandelnde und für Patient:innen, Kurzversion für Patient:innen (G-TUUSQ)]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.21343
Kurzinformationen
Kurzname G-TUQ
Engl. Name Telehealth Usability Questionnaire – German version
Autoren Zimmermann, J., Scharf, F. & Deckers, M. J.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2025
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-SA 4.0
Sprachversionen deu
Konstrukt Telehealth Usability
Altersbereich Erwachsene
Itemzahl 21 Items (G-TUQ); 6 Items (G-TUUSQ)
Subskalen (1) Nützlichkeit, (2) Benutzerfreundlichkeit und Erlernbarkeit, (3) Qualität der Benutzeroberfläche, (4) Qualität der Interaktion, (5) Verlässlichkeit, (6) Zufriedenheit und künftige Nutzungsabsicht
Durchführungszeit 5 Minuten (G-TUQ); 2 Minuten (G-TUUSQ)
Auswertungsdauer Wenige Minuten.
Interne Konsistenz: Cronbach α = 0.93 (wahrgenommene Nützlichkeit für die Gesundheitsversorgung) und α = 0.92 (Benutzerfreundlichkeit) für G-TUUSQ.
Hinweise zur Konstruktvalidität.
Keine.
Anwendungsbereich Forschung
Diagnostische Zielsetzung
Die deutsche Version des Telehealth Usability Questionnaire (TUQ; Parmento et al., 2016), G-TUQ, dient der Bewertung der Gebrauchstauglichkeit (englisch usability) von Telehealth. Sie zielt darauf ab, die Gebrauchstauglichkeit möglichst breit, d. h. unter Berücksichtigung ihrer einzelnen Faktoren, zu erfassen. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) definiert Gebrauchstauglichkeit als Ausmaß, in dem ein System, ein Produkt oder eine Dienstleistung von bestimmten Benutzer:innen verwendet werden kann, um bestimmte Ziele in einem bestimmten Nutzungskontext effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen (International Organization for Standardization, 2018; siehe auch Abran et al., 2003). Die deutsche Version des TUQ ist so gestaltet, dass sie sowohl zur Befragung von Patient:innen als auch von Versorgenden eingesetzt werden kann. Sie eignet sich für die Evaluation verschiedener Arten von Telehealth-Anwendungen, wie Videokonferenzsysteme, computergestützte Anwendungen und mobile Apps als auch Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs).
Aufbau
Der Fragebogen umfasst 21 Items, die jeweils einem von 6 verschiedenen Usability-Faktoren zugeordnet werden. Die Usability-Faktoren lauten: (I) Nützlichkeit (3 Items), (II) Benutzerfreundlichkeit und Erlernbarkeit (3 Items), (III) Qualität der Benutzeroberfläche (4 Items), (IV) Qualität der Interaktion (4 Items), (V) Verlässlichkeit (3 Items) und (VI) Zufriedenheit und künftige Nutzungsabsicht (4 Items). Die Antwortskala ist 7-stufig, mit 1 „stimme überhaupt nicht zu“ bis 7 „stimme voll zu“. Die Zwischenstufen werden nur numerisch aufgeführt, sie sind nicht sprachlich verankert. Eine Kurzversion des Fragebogens, der German Telehealth Usability and Perceived Usefulness Short Questionnaire (G-TUUSQ), besteht aus 6 Items und den folgenden 2 Faktoren: (I) Wahrgenommene Nützlichkeit für die Gesundheitsversorgung (3 Items) und (II) Benutzerfreundlichkeit (3 Items). Die Antwortskala entspricht derjenigen der Langfassung.
Grundlagen und Konstruktion
Der G-TUQ basiert auf den Kriterien der Klassischen Testtheorie und ist eine Adaptation des englischen Originals (TUQ; siehe Parmento et al., 2016 für detailliertere Angaben). An dieser Stelle in Kürze: Parmanto et al. (2016) nutzten als Grundlage des TUQ ausschließlich bestehende Fragebögen, die zur Evaluation von Telehealth- und anderen IT-Anwendungen breite Verwendung finden. Die Quellen der final adaptieren Items sind in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1
Ursprungsquellen der TUQ-Items (modifiziert nach Parmanto et al.,2016)
| Ursprungsquelle(n) des Items | |||
|---|---|---|---|
| TAM | TSQ | PSSUQ | |
| TUQ Item 1 | X | X | |
| TUQ Item 2 | X | X | |
| TUQ Item 3 | X | X | |
| TUQ Item 4 | X | X | X |
| TUQ Item 5 | X | X | |
| TUQ Item 6 | X | X | |
| TUQ Item 7 | X | ||
| TUQ Item 8 | X | ||
| TUQ Item 9 | X | X | |
| TUQ Item 10 | X | X | |
| TUQ Item 11 | X | ||
| TUQ Item 12 | X | ||
| TUQ Item 13 | X | ||
| TUQ Item 14 | X | ||
| TUQ Item 15 | X | ||
| TUQ Item 16 | X | X | |
| TUQ Item 17 | X | ||
| TUQ Item 18 | X | X | |
| TUQ Item 19 | X | X | X |
| TUQ Item 20 | X | ||
| TUQ Item 21 | X | X | |
Anmerkungen. TAM = Technology Acceptance Model (Davis, 1993), TSQ = Telemedicine Satisfaction Questionnaire (Yip et al., 2003), PSSUQ = Post Study System Usability Questionnaire (Lewis, 2002). Die TUQ-Items wurden ohne bzw. mit geringfügigen Änderungen aus den Ursprungsquellen übernommen, oder sie ähneln Items aus den Ursprungsquellen.
Die sechs Usability-Faktoren gehen auf die existierende Literatur zurück. Die Übersetzung orientiert sich an dem von Sousa und Rojjanasrirat (2011) vorgeschlagenem Vorgehen für die Übersetzung, Anpassung und Validierung von Instrumenten oder Skalen zur Verwendung in der kulturübergreifenden Forschung im Gesundheitswesen. Das Vorgehen ist in Abbildung 1 und ebenfalls detailliert in Zimmermann et al. (2024) dargestellt.
Abbildung 1.
Vorgehen bei der Übersetzung der englischsprachigen Originalitems (Zimmermann et al., 2024)

Der kürzere G-TUUSQ basiert auf einer faktoranalytischen Untersuchung einer Erhebung mit dem G-TUQ (Zimmermann et al., 2024). Für die Erhebung wurden 13 Items des G-TUQ auf Grundlage von Expert:inneneinschätzungen ausgewählt, die sich für die allgemeine Evaluation von Telehealth-Anwendung eignen, bei denen keine Video- und Audiofunktion besteht. Diese Auswahl war erforderlich, da die Erhebung in Forschungsprojekten erfolgte, die Apps einsetzten, die über diese Funktionen nicht verfügten. Die Stichprobe umfasst 390 Datensätze von Patient:innen und wurde in Deutschland erhoben. Alle Patient:innen verwendeten DiGAs oder sonstige Telehealth-Implementierungen und -Dienste. Die Anzahl der Faktoren wurde datengetrieben mittels Parallelanalyse festgelegt. Die Faktorenanalyse erfolgte mit Full-Information-Maximum-Likelihood-Schätzung, wobei eine oblique Geomin-Rotation (Geomin-Parameter = 0.001) und 100 zufällige Starts angewandt wurden, um eine einfache, wenig überlappende Struktur zu erzielen. Aus der initialen Lösung wurde dann durch gezieltes Entfernen von Items eine kurze Skala mit klarer inhaltlicher Struktur entwickelt.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Reliabilität: Die Entwicklungsstudie von Parmanto et al. (2016) berichtet über eine hohe interne Konsistenz der Usability-Faktoren des TUQ (Nützlichkeit: Cronbach α = .85; Benutzerfreundlichkeit: Cronbach α = .93; Effektivität: Cronbach α = .87; Verlässlichkeit: Cronbach α = .81; Zufriedenheit: Cronbach α = .92). Ähnliche Werte finden sich in späteren Studien (z. B. Hirunwiwatkul et al., 2023). Eine nähere Betrachtung der internen Konsistenz der Usability-Faktoren des G-TUQ ist in Planung (Stand: Oktober 2025).
Die Entwicklungsstudie des kürzeren G-TUUSQ von Zimmermann et al. (2024) berichtet eine sehr hohe interne Konsistenz der beiden Faktoren Wahrgenommene Nützlichkeit für die Gesundheitsversorgung: Cronbach α = .93 und Benutzerfreundlichkeit: Cronbach α = .92.
Validität: Parmanto et al. (2016) sehen die Inhaltsvalidität des TUQ durch frühere Studien und der angenommenen Inhaltsvalidität der Fragebögen, aus denen die Items des TUQ hervorgegangen sind (siehe Tabelle 1), bestätigt. Lewis (1992, zitiert nach Sousa & Dunn Lopez, 2017) berichten beispielsweise, dass sie für PSSUQ Expertenurteile herangezogen haben. Daher kann G-TUQ als inhaltsvalide gelten. Im Zusammenhang mit der Konstruktvalidität haben faktoranalytische Untersuchungen, die in Rahmen späterer Studien durchgeführt wurden, die angenommenen 6 Usability-Faktoren nicht nachgewiesen. Vielmehr deutet sich eine 2-Faktor Struktur an (z. B. utility & accessibillity, Hirunwiwatkul et al., 2023). Untersuchungen zur deutschen Version des G-TUQ stehen noch an.
Die Entwicklungsstudie des G-TUUSQ ergab eine 2-Faktor-Struktur (Wahrgenommene Nützlichkeit für die Gesundheitsversorgung & Benutzerfreundlichkeit; Zimmermann et al., 2024), welche miteinander hoch positiv korrelierten (r = .80). Es deutet sich also an, dass Proband:innen die Gesundheitsanwendungen weniger differenziert beurteilen und die theoretisch unterscheidbaren Aspekte kaum unterscheiden. Die wahrgenommene gesundheitsbezogene Nützlichkeit und die wahrgenommene Benutzerfreundlichkeit sind Hauptfaktoren des Technologie-Akzeptanz-Modells (Davis, 1993; Rouidi et al., 2022), welches die Akzeptanz gegenüber neuer Technologie beschreibt.
Normen: Es existieren keine Normdaten.
Testkonzept
Items
Die Items der drei G-TUQ-Varianten werden nachfolgend mit Anwendungshinweisen aufgeführt.
(1) G-TUQ für Patient:innen
Nützlichkeit
1 . Die App verbessert meinen Zugang zur Gesundheitsversorgung.
2. Durch die App spare ich Zeit, in ein Krankenhaus oder zu einem niedergelassenen Arzt oder zu einer niedergelassenen Ärztin zu fahren.
3. Die App kann mich bei meinen gesundheitlichen Anliegen unterstützen.
Benutzerfreundlichkeit und Erlernbarkeit
4. Die App lässt sich einfach bedienen. *
5. Die Bedienung der App war leicht zu erlernen. *
6. Ich glaube, ich könnte die App schnell erfolgreich einsetzen.
Qualität der Benutzeroberfläche
7. Die Benutzeroberfläche der App ist angenehm gestaltet.
8. Ich bediene die Benutzeroberfläche der App gerne.
9. Die Benutzeroberfläche der App ist einfach und leicht zu verstehen.
10. Die Bedienung der Benutzeroberfläche ermöglicht alles, was ich von ihr erwarte.
Qualität der Interaktion
11. Es war einfach, über die App mit dem Gesundheitspersonal zu sprechen. **
12. Über die App konnte ich das Gesundheitspersonal klar und deutlich hören. **
13. Ich hatte den Eindruck, das Gesundheitspersonal hat mein Anliegen verstanden.**
14. Über die App konnte ich das Gesundheitspersonal genauso gut sehen wie bei einem persönlichen Treffen. **
Verlässlichkeit
15. Für mich sind Kontakte über die App gleichwertig mit Vor-Ort-Terminen. ***
16. Wann immer ich einen Fehler bei der Verwendung der App gemacht habe, konnte ich diesen schnell und einfach beheben.
17. Die Fehlermeldungen der App sind eindeutig und hilfreich beim Lösen von Problemen.
Zufriedenheit und künftige Nutzungsabsicht
18. Ich fühle mich wohl, wenn ich über die App mit dem Patienten/der Patientin kommuniziere.
19. Es ist akzeptabel, Gesundheitsversorgung über die App zu erhalten.
20. Ich würde die App wieder benutzen.
21. Insgesamt bin ich zufrieden mit der App.
Hinweise: Der G-TUQ ist so konzipiert, dass er verschiedene Anwendungsszenarien abdeckt. Je nachdem, welche technologische Anwendung bewertet werden soll, kann sein Wortlaut entsprechend angepasst werden.
* = wir empfehlen auf Grundlage einer ersten Pilottestung, die beiden Items ihrer Reihenfolge zu tauschen, da die angepasste Reihenfolge für Proband:innen intuitiver erschien. In der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung -Bereich hat sich hier „Hausbesuche“ als am treffendsten erwiesen. Ggf. ist das Wort durch ein passenderes zu ersetzen.
** = beinhaltet ein Anwendungsszenario keine Kommunikation via Videotelefonie oder Sprachaustausch sind diese Items nicht zielführend und sollten nicht mit erhoben werden. Mit dem G-TUUSQ existiert eine von uns entwickelte deutschsprachige Kurzfassung des TUQ, die sich in diese Anwendungsszenario ebenfalls eignet (siehe weiter unten; Zimmermann et al., 2014).
*** = Je nach Anwendungskontext ist hier einzuschätzen, ob Vor-Ort-Termine als Entsprechung für In-Person Visits (persönliche Besuche) zielführend sind.
(2) G-TUQ für Behandelnde
Nützlichkeit
1 . Die App verbessert meinen Zugang zur Gesundheitsversorgung.
2. Durch die App spare ich Zeit zu einem Patienten/einer Patientin zu fahren.
3. Die App kann bei gesundheitlichen Anliegen unterstützen.
Benutzerfreundlichkeit und Erlernbarkeit
4. Die App lässt sich einfach bedienen. *
5. Die Bedienung der App war leicht zu erlernen. *
6. Ich glaube, ich könnte die App schnell erfolgreich einsetzen.
Qualität der Benutzeroberfläche
7. Die Benutzeroberfläche der App ist angenehm gestaltet.
8. Ich bediene die Benutzeroberfläche der App gerne.
9. Die Benutzeroberfläche der App ist einfach und leicht zu verstehen.
10. Die Bedienung der Benutzeroberfläche ermöglicht alles, was ich von ihr erwarte.
Qualität der Interaktion
11. Es war einfach, über die App mit dem Patienten/der Patientin zu sprechen. **
12. Über die App konnte ich den Patienten/die Patientin klar und deutlich hören. **
13. Ich hatte den Eindruck, mich über die App gut ausdrücken zu können. **
14. Über die App konnte ich den Patienten/die Patientin genauso gut sehen wie bei einem persönlichen Treffen.**
Verlässlichkeit
15. Für mich sind Kontakte über die App gleichwertig mit Vor-Ort-Terminen.***
16. Wann immer ich einen Fehler bei der Verwendung der App gemacht habe, konnte ich diesen schnell und einfach beheben.
17. Die Fehlermeldungen der App sind eindeutig und hilfreich beim Lösen von Problemen.
Zufriedenheit und künftige Nutzungsabsicht
18. Ich fühle mich wohl, wenn ich über die App mit dem Gesundheitspersonal kommuniziere.
19. Es ist akzeptabel, Gesundheitsversorgung über die App zu leisten.
20. Ich würde die App wieder benutzen.
21. Insgesamt bin ich zufrieden mit der App.
Hinweise: Der TUQ ist so konzipiert, dass er verschiedene Anwendungsszenarien abdeckt. Je nachdem, welche technologische Anwendung bewertet werden soll, kann sein Wortlaut entsprechend angepasst („App“) werden.
* = wir empfehlen auf Grundlage einer ersten Pilottestung, die beiden Items ihrer Reihenfolge zu tauschen, da die angepasste Reihenfolge für Probandinnen intuitiver erschien. In der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung hat sich hier „Hausbesuche“ als am treffendsten erwiesen. Ggf. ist das Wort durch ein passenderes zu ersetzen.
** = beinhaltet ein Anwendungsszenario keine Kommunikation via Videotelefonie oder Sprachaustausch sind diese Items nicht zielführend und sollten nicht mit erhoben werden.
*** = Je nach Anwendungskontext ist hier einzuschätzen, ob Vor-Ort-Termine als Entsprechung für In-Person Visits (persönliche Besuche) zielführend ist.
(3) G-TUUSQ für Patient:innen
Wahrgenommene Nützlichkeit für die Gesundheitsversorgung
1 . Die App verbessert meinen Zugang zur Gesundheitsversorgung.
2. Die App kann mich bei meinen gesundheitlichen Anliegen unterstützen.
3. Ich würde die App wieder benutzen.
Benutzerfreundlichkeit
4. Die App lässt sich einfach bedienen.
5. Die Benutzeroberfläche der App ist angenehm gestaltet.
6. Wann immer ich einen Fehler bei der Verwendung der App gemacht habe, konnte ich diesen schnell und einfach beheben.
Hinweise: Der G-TUUSQ ist so konzipiert, dass er verschiedene Anwendungsszenarien abdeckt. Je nachdem, welche technologische Anwendung bewertet werden soll, kann es sinnvoll sein, den Begriff „App“ durch eine eindeutige Bezeichnung der interessierenden Anwendung zu ersetzen.
Durchführung
Altersbereiche
Das Verfahren wurde für Erwachsene konzipiert. Es bestehen keine altersmäßigen Einschränkungen.
Durchführungszeit
Erfahrungsgemäß benötigen Proband:innen ca. 5 Minuten, um den G-TUQ auszufüllen. Bei dem G-TUUSQ sind es ca. 2 Minuten.
Bewertung
Der TUQ hat sich in der Telehealth-Forschung als verbreitetes Erhebungsinstrument durchgesetzt (Hajesmaeel Gohari & Kambiz Bahaadinbeigy, 2021). Er überzeugt durch eine möglichst umfängliche Erfassung von Gebrauchstauglichkeit/Usability und seinen hohen praktischen Nutzen in der Forschung. Er ist in vielen Anwendungsszenarien sinnvoll einsetzbar ist. Die empirische Prüfung der Güte der deutschen Adaptation ist aus unserer Sicht noch nicht befriedigend abgeschlossen. Dies trifft jedoch auch auf vergleichbare Erhebungsinstrumente aus dem Bereich Usability zu und spricht daher nicht gegeben den Einsatz des TUQ. Vielmehr sollten die Ergebnisse zukünftiger Studien zur weiteren Prüfung der Güte verwendet werden. Durch die hier vorgestellte Übersetzung wird der G-TUQ für deutschsprachige Forschungsprojekte niedrigschwellig nutzbar. Der fundierte Übersetzungsprozess beseitigt viele Fallstricke, die durch qualitativ schlechte Übersetzungen entstehen können und erhält die Qualität des originären Erhebungsinstrumentes.
Der TUQ wurde in einer Weise übersetzt, die sich im Bereich der Versorgungsforschung bewährt hat. Dennoch können einzelne Wörter für manche Zielgruppen unpassend erscheinen. Je nach Kontext sind einzelne Modifikationen zu empfehlen. Wir weisen darauf hin, dass solche Anpassungen Auswirkungen auf die Qualität des Fragebogens haben können. Für den Einsatz in der Forschung bei Anwendungsszenarien, in denen es keine Video- oder Audiofunktion gibt, bietet sich für die Befragung von Patient:innen die Verwendung der vorgestellten Kurzversion (G-TUUSQ) an.
Erstmals publiziert in:
Zimmermann, J., Morf, H., Scharf, F., Knitza, J., Moeller, H., Muehlensiepen, F., Nathrath, M., Orlemann, T., Voelker, T., & Deckers, M. |x (2024). German Version of the Telehealth Usability Questionnaire and Derived Short Questionnaires for Usability and perceived Usefulness in Health Care Assessment in Telehealth and Digital Therapeutics: Instrument Validation Study. JMIR Human Factors, 11:e57771. https://doi.org/10.2196/57771
Literatur
Abran, A., Khelifi, A., Suryn, A., & Seffah, A. (2003). Usability meanings and interpretations in ISO standards. Software Qual J., 11(4), 325-338.
Davis, F. D. (1993). User acceptance of information technology: system characteristics, user perceptions and behavioral impacts, 38(3), 475–487. https://doi.org/10.1006/imms.1993.1022
Hajesmaeel-Gohari, S., & Bahaadinbeigy, K. (2021). The most used questionnaires for evaluating telemedicine services. BMC Medical Informatics and Decision Making, 21(1), 36. https://doi/10.1186/s12911-021-01407-y
Hirunwiwatkul, P., Pongpanich, P., Tulvatana, W., Jariyakosol, S., Phuenpathom, W., Krittanupong, S., et al. (2023). Evaluation of psychometric properties of Thai version telehealth usability questionnaire (T-TUQ). International Journal of Telerehabilitation, 15(2): e6577. https://doi/10.5195/ijt.2023.6577
Lewis, J. R. (2002). Psychometric evaluation of the PSSUQ using data from five years of usability studies. International Journal of Human-Computer Interaction, 14(3-4), 463–488. https://doi/10.1080/10447318.2002.9669130
International Organization for Standardization. (2018). Ergonomics of human-system interaction — Part 11: Usability: Definitions and concepts (ISO Standard No. 9241-11:2018). Online verfügbar unter https://www.iso.org/standard/63500.html(Stand: 27.10.2025)
Parmanto, B., Lewis Jr., A. N., Graham, K. M., & Bertolet, M. H. (2016). Development of the telehealth usability questionnaire (TUQ). International journal of telerehabilitation, 8(1), 3. https://doi.org/10.5195/ijt.2016.6196
Rouidi, M., Elouadi, A. E., Hamdoune, A., Choujtani, K., & Chati, A. (2022). TAM-UTAUT and the acceptance of remote healthcare technologies by healthcare professionals: A systematic review. Informatics in Medicine Unlocked, 32, 101008. https://doi.org/10.1016/j.imu.2022.101008
Sousa, V. D., & Rojjanasrirat, W. (2011). Translation, adaptation and validation of instruments or scales for use in cross-cultural health care research: a clear and user-friendly guideline. Journal of Evaluation in Clinical Practice, 17(2), 268-274. https://doi/10.1111/j.1365-2753.2010.01434.x
Sousa, V. E. C., & Dunn Lopez, K. (2017). Towards usable E-Health. A systematic review of usability questionnaires. Applied Clinical Informatics, 8(2), 470–490. https://doi/10.4338/ACI-2016-10-R-0170
Yip, M. P., Chang, A. M., Chan, J., & MacKenzie, A. E. (2003). Development of the telemedicine satisfaction questionnaire to evaluate patient satisfaction with telemedicine: a preliminary study. Journal of Telemedicine and Telecare, 9(1), 46–50. https://doi/10.1258/135763303321159693
Zimmermann, J., Morf, H., Scharf, F., Knitza, J., Moeller, H., Muehlensiepen, F., Nathrath, M., Orlemann, T., Voelker, T., & Deckers, M. (2024). German Version of the Telehealth Usability Questionnaire and Derived Short Questionnaires for Usability and perceived Usefulness in Health Care Assessment in Telehealth and Digital Therapeutics: Instrument Validation Study. JMIR Human Factors, 11, e57771. https://doi/10.2196/57771
Orginalfassung/Anderssprachlige Fassungen
Parmanto, B., Lewis Jr., A. N., Graham, K. M., & Bertolet, M. H. (2016). Development of the telehealth usability questionnaire (TUQ). International journal of telerehabilitation, 8(1), 3. https://doi.org/10.5195/ijt.2016.6196
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