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Gülay Karadere (Dipl.-Psych.)
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SAS-D
Skala zur Messung Sozialer Axiome
Kurzabstract
Die SAS dient zur Feststellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Individuen verschiedener Kulturen im Hinblick auf allgemeine Überzeugungen ("Soziale Axiome"). Anhand der dimensionalen Struktur, die für die SAS einheitlich über verschiedene Länder hinweg aufgedeckt werden konnte, sollen kulturelle Unterschiede identifizierbar werden, die sich anhand der bislang ausschließlich eingesetzten Wertedimensionen nicht feststellen ließen. Soziale Axiome beschreiben auf hohem Abstraktionsgrad Beziehungen zwischen zwei Sachverhalten A und B, die für Personen, Objekte oder auch Prozesse stehen können. Sie sind weder evaluativer noch normativer Natur. Die SAS besteht aus 60 Items. Reliabilität: Keine Angaben. Validität: Die fünfdimensionale Struktur der SAS ist bislang in fünf Ländern (Hong Kong, Venezuela, USA, Deutschland, Japan) nachgewiesen worden. Derzeit werden weitere Replikationen in verschiedensten Kulturen in allen Teilen der Welt vorbereitet bzw. durchgeführt.
Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID). (2019). Open Test Archive: SAS-D. Skala zur Messung Sozialer Axiome. Verfügbar unter: https://www.testarchiv.eu/de/test/9004137
Zitierung
Bierbrauer, G. & Klinger, E. W. (2001). SAS. Skala zur Messung Sozialer Axiome [Verfahrensdokumentation und Fragebogen Deutsch und Spanisch sowie Itemliste Englisch-Deutsch]. In Leibniz-Institut für Psychologie (ZPID) (Hrsg.), Open Test Archive. Trier: ZPID.
https://doi.org/10.23668/psycharchives.6572
Kurzinformationen
Kurzname SAS-D
Engl. Name Social Axioms Scale - German version
Autoren Bierbrauer, G., Klinger, E.W.
Erscheinungsjahr im Testarchiv 2001
Copyright/Lizenz Copyright Autoren; CC-BY-NC-ND 3.0
Schlagworte Individualität, Kollektivverhalten, Interkulturelle Unterschiede, Politische Einstellungen, Religiöse Überzeugungen, Stereotype Einstellungen, Soziale Identität, Soziale Wahrnehmung
Sprachversionen deu spa eng
Konstrukt Soziale Axiome
Altersbereich Jugendliche und Erwachsene
Itemzahl 60 Items
Subskalen (1) Sozialer Zynismus, (2) Lohn für Anstrengungen, (3) Soziale Flexibilität, (4) Schicksal, (5) Konsequenzen religiösen Glaubens
Durchführungszeit ca. 20 Min.
Auswertungsdauer ca. 10 Min.
Keine Angaben.
Angaben zur 5-Faktorenstruktur.
Keine
Anwendungsbereich Forschung
Diagnostische Zielsetzung
Die SAS dient als Instrument zur Feststellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen Individuen verschiedener Kulturen im Hinblick auf allgemeine Überzeugungen ("Soziale Axiome"). Anhand der dimensionalen Struktur, die für die SAS einheitlich über verschiedene Länder hinweg aufgedeckt werden konnte, sollen kulturelle Unterschiede identifizierbar werden, die sich anhand der bislang ausschließlich eingesetzten Wertedimensionen nicht feststellen ließen.
Aufbau
Die SAS besteht aus 60 Items, die soziale Axiome in bezug auf verschiedene Bereiche alltäglichen Lebens beschreiben. Die Auskunftspersonen können anhand fünfstufiger Antwortratings angeben, ob und in welchem Maße sie die jeweilige Überzeugung teilen oder nicht teilen.
Grundlagen und Konstruktion
Soziale Axiome beschreiben auf hohem Abstraktionsgrad Beziehungen zwischen zwei Sachverhalten A und B, die für Personen, Objekte oder auch Prozesse stehen können. Sie sind weder evaluativer noch normativer Natur. Sozialen Axiomen kommt zentrale Bedeutung für das Geflecht individueller Überzeugungen zu, da mit ihrer Hilfe Menschen ihr soziales und physisches Lebensumfeld erklären und darin überleben können. Die 60 Items der SAS wurden aus einer in mehreren Ländern aus unterschiedlichsten Quellen zusammengetragenen Sammlung von mehr als 4100 allgemeinen Überzeugungen extrahiert. Die einheitliche Verständlichkeit der Items ist durch das Verfahren der Rückübersetzung gewährleistet.
Empirische Prüfung und Gütekriterien
Die fünfdimensionale Struktur der SAS ist bislang in fünf Ländern (Hong Kong, Venezuela, USA, Deutschland, Japan) nachgewiesen worden. Derzeit werden weitere Replikationen in verschiedensten Kulturen in allen Teilen der Welt vorbereitet bzw. durchgeführt.
Testkonzept
Theoretischer Hintergrund
Die Beschreibung und Erklärung von Verhaltensunterschieden erfolgte in der kulturvergleichenden Psychologie bislang vornehmlich entlang von Wertedimensionen (Chinese Culture Connection, 1987; Hofstede, 1980, 1991; Schwartz, 1994; Smith, Dugan & Trompenaars, 1996). Diese Forschungsperspektive ist aus zwei Gründen zu erweitern: Erstens kann die Einführung zusätzlicher Perspektiven zum Aufdecken neuer Erkenntnisse führen, die auf Grundlage der Wertedimensionen nicht zu erhalten wären. Zweitens gilt es, die bisherigen Erkenntnisse auf Basis neuer Forschungsperspektiven abzusichern. Das Gerüst der neuen Forschungsperspektive in der kulturvergleichenden Psychologie bilden allgemeine Überzeugungen, die in vielfältiger Hinsicht in Beziehung zu sozialem Verhalten stehen (z.B. Fraser & Gaskell, 1990). Allgemeine Überzeugungen stehen für Erwartungen darüber, wie Sachverhalte und Prozesse zueinander in Beziehung stehen, ohne dass Einschränkungen hinsichtlich Ort, Zeit, Kontext oder handelnder Personen eingeräumt werden. Sie werden als Soziale Axiome bezeichnet und betreffen das Selbst ebenso wie die soziale, physische und übernatürliche Umwelt. Soziale Axiome erfüllen vier Funktionen: (1) Sie erleichtern die Erreichung von Verhaltenszielen, (2) sie tragen zum Schutz des Selbstwertes von Individuen bei, (3) sie bringen Werthaltungen zum Ausdruck und (4) sie helfen Individuen, ihre Umwelt zu verstehen. Es wird erwartet, dass Soziale Axiome zur Bewältigung lebensbedrohlicher Problemlagen und damit zum effektiven Funktionieren von Gesellschaften beitragen. Da Menschen in verschiedenen Gesellschaften mit vergleichbaren Problemlagen konfrontiert sind, darf angenommen werden, dass sie ähnliche, zueinander kompatible Soziale Axiome entwickelt haben (Leung et al., 2000). Anhand der Skala zur Messung Sozialer Axiome (SAS) soll ermittelt werden, ob und in welchem Maße die Angehörigen verschiedener kultureller Gruppen allgemeine Überzeugungen teilen.
Testaufbau
Die Skala Sozialer Axiome besteht aus insgesamt 60 Items. Jedes Item beschreibt eine allgemeine Überzeugung in Form einer Beziehung zwischen zwei Sachverhalten. Wertende Überzeugungen im Sinne von "X ist gut" und "Y ist schlecht" sind keine Sozialen Axiome im Sinne der SAS. Die Auskunftsperson muß angeben, ob und in welchem Maße sie die im Item zum Ausdruck gebrachte Überzeugung teilt oder ablehnt. Dazu stehen ihr fünf Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: "Glaube ich keinesfalls" (= 1), "Glaube ich kaum" (= 2), "Keine Meinung" (= 3), "Glaube ich etwas" (= 4) und "Glaube ich voll und ganz" (= 5).
Auswertungsmodus
Der erste Schritt besteht in der Prüfung der Reproduzierbarkeit der Fünffaktorenlösung (Faktorenanalyse). Der zweite Schritt besteht in der Berechnung von Mittelwerten für die einzelnen Items.
Auswertungshilfen
Keine Angaben.
Auswertungszeit
Pro Fall sind etwa 10 Minuten Auswertungszeit zu veranschlagen.
Itembeispiele
- Menschen mit Macht neigen dazu, andere auszunutzen.
- Durch Macht und Ansehen werden Menschen arrogant.
- Gutmütige Menschen lassen sich leicht schikanieren.
Items
- Menschen mit Macht neigen dazu, andere auszunutzen.
- Durch Macht und Ansehen werden Menschen arrogant.
- Gutmütige Menschen lassen sich leicht schikanieren.
- Alte Menschen sind gewöhnlich störrisch und voller Vorurteile.
- Gutmütige Menschen lassen sich leicht ausnützen.
- Frauen müssen besser aussehen als Männer.
- Junge Menschen sind impulsiv und unzuverlässig.
- Im wirklichen Leben geht selten alles gut aus.
- Sobald es den Menschen gut geht, strengen sie sich nicht mehr an.
- Die meisten Menschen erwarten eine Belohnung, wenn sie anderen geholfen haben.
- Das Wissen um die richtigen Abkürzungen führt schneller zum Erfolg.
- Liebe macht blind.
- Strenge Gesetze können Menschen gehorsam machen.
- Unsere Gesellschaft begünstigt die Reichen.
- Wer bedeutende Leistungen erbringen will, darf sich nicht um die Mittel kümmern, die dabei benötigt werden.
- Man handelt sich nur Ärger ein, wenn man sich für die Belange der Gesellschaft einsetzt.
- Alte Menschen sind für die Gesellschaft eine große Last.
- Bescheidenheit bedeutet Unaufrichtigkeit.
- Menschen, die hart arbeiten, erreichen am Ende auch mehr.
- Wer es nicht versteht, die eigene Zukunft zu planen, wird irgendwann scheitern.
- Wenn man sich wirklich bemüht, wird man Erfolg haben.
- Wissen ist wichtig für den Erfolg.
- Mit Notlagen kann man durch Anstrengung fertig werden.
- Durch Gerechtigkeit wird letztlich das Böse überwunden.
- Für jedes Problem gibt es eine Lösung.
- Gute Taten werden belohnt und schlechte Taten bestraft werden.
- Wettbewerb bedeutet Fortschritt.
- Soziale Gerechtigkeit wird dann erreicht, wenn jeder sich um die Politik kümmert.
- Ein bescheidener Mensch kann auf andere Menschen einen guten Eindruck machen.
- Misserfolg ist der erste Schritt zum Erfolg.
- Vorsicht hilft beim Vermeiden von Fehlern.
- Gegenseitige Toleranz kann zu befriedigenden menschlichen Beziehungen führen.
- Das Verhalten und die wahren Gefühle einer Person können einander widersprechen.
- Menschen können zu verschiedenen Gelegenheiten ein gegensätzliches Verhalten zeigen.
- Man muss Dinge entsprechend den Umständen handhaben.
- Gewöhnlich gibt es nur einen Weg, um ein Problem zu lösen.
- Menschliches Verhalten ändert sich je nach dem sozialen Umfeld.
- Es gibt Dinge in der Welt, die wissenschaftlich nicht erklärt werden können.
- Momentane Verluste müssen für die Zukunft nicht unbedingt von Nachteil sein.
- Wenn man von vornherein auf mögliche Fehler achtet, hält man sich zukünftige Probleme vom Hals.
- Anpassungsfähiges Handeln führt zum Erfolg.
- Unterschiedliche Lebensstile kennenzulernen ist eine Möglichkeit, das Leben zu genießen.
- Die Anstrengung Einzelner bringt letztendlich wenig.
- Vom Äußeren kann man nicht auf den Charakter eines Menschen schließen.
- Auf vielen Wegen kann man Glück erreichen und Unglück vermeiden.
- Persönliche Eigenschaften wie Aussehen oder Geburtsdatum beeinflussen unser Schicksal.
- Menschen haben viele Möglichkeiten, die Zukunft vorherzusagen.
- Nach überstandenem Unglück folgen glücklichere Zeiten.
- Begabungen und Talente sind angeboren.
- Erfolg und Misserfolg werden vom Schicksal gelenkt.
- Die meisten Unglücksfälle lassen sich vorhersagen.
- Alle Dinge im Universum sind vorausbestimmt.
- Glaube erhöht das seelische Wohlbefinden.
- Glaube hilft, den Sinn des Lebens zu verstehen.
- Es gibt ein höheres Wesen, das das Universum lenkt.
- Gläubige Menschen sind die besseren Bürger.
- Gläubige Menschen schätzen moralische Werte höher.
- Glaube lässt Menschen realitätsfremd werden.
- Gespenster und Geister gibt es nur in der menschlichen Phantasie.
- Glaube verführt zu irrationalem Denken.
Durchführung
Testformen
Die SAS kann einzelnen Auskunftspersonen oder Personengruppen vorgelegt werden. Die Vergleichbarkeit der deutschen Version mit den fremdsprachigen Versionen (Chinesisch, Englisch, Spanisch, Japanisch) ist durch Rückübersetzungen gewährleistet. Übersetzungen in weitere Sprachen befinden sich in Vorbereitung.
Altersbereiche
Jugendliche und Erwachsene.
Durchführungszeit
Es ist von einer durchschnittlichen Durchführungszeit von 20 Minuten auszugehen.
Material
Fragebogen, Schreibgerät.
Instruktion
Dem Fragebogen kann ein kurzer Instruktionstext vorangestellt werden, der die Auskunftspersonen mit den Antwortmöglichkeiten vertraut macht. Weitere Instruktionen sind nicht erforderlich.
Durchführungsvoraussetzungen
Der Erhebungsleiter benötigt keine über die bei vergleichbaren Verfahren zu setzenden Anforderungen hinausgehende Kenntnisse oder Fähigkeiten.
Testkonstruktion
Zur Entwicklung der SAS wurden in einem ersten Schritt allgemeine Überzeugungen von mutmaßlicher kulturübergreifender Gültigkeit gesammelt. Dies geschah im Wege von Befragungen zufällig ausgewählter Auskunftspersonen in Hong Kong (n = 277) und Venezuela (n = 42), ferner durch Inhaltsanalysen sowohl chinesischer als auch venezuelanischer Bücher, Zeitungen und Zeitschriften sowie durch die Auswertung von mehr als 300 psychologischen Testverfahren, die in der englischsprachigen Literatur dokumentiert sind. Aus den mehr als 4100 so gesammelten Überzeugungen wurden bedeutungsgleiche Aussagen herausgefiltert und kontextspezifische Überzeugungen auf höherem Abstraktionsniveau neu formuliert. Die Items der reduzierten Sammlung wurden nach vier Kategorien sortiert: (1) psychologische Merkmale von Individuen, (2) Orientierungen gegenüber der sozialen Welt, (3) soziale Interaktionen und (4) Kontexteinflüsse auf soziales Verhalten. Hieraus wurden 33 Subkategorien abgeleitet. Im Falle zu geringer Itemanzahl in einer Subkategorie wurden weitere Überzeugungen formuliert. Die erste Version der SAS umfasste insgesamt 182 Items. Drei Sprachversionen (chinesisch, englisch, spanisch) wurden angefertigt, im Wege von Rückübersetzungen auf ihre Richtigkeit überprüft und Auskunftspersonen in Hong Kong (n = 358) und Venezuela (n = 222) vorgelegt. Separate Faktorenanalysen für die beiden Stichproben zeigten weitgehend übereinstimmende Fünffaktorlösungen. Eine Faktorenanalyse über die Daten der kombinierten Stichprobe bestätigte das Ergebnis. Die Reduktion der anfangs 182 Items erfolgte anhand der inhaltlichen Konsistenz von Items und Faktoren sowie der Struktur der Faktorladungen. Insgesamt 60 Items wurden ausgewählt, die die fünf Faktoren gut repräsentieren. Für die fünf Faktoren wurden die Bezeichnungen "Sozialer Zynismus (social cynicism)", "Lohn für Anstrengungen (reward for application)", "Soziale Flexibilität (social flexibility)", "Schicksal (control by fate)" und "Konsequenzen religiösen Glaubens (spiritual consequences)" gewählt. Tabelle 1 zeigt das Ergebnis der Faktorenanalyse.
Tabelle 1
Fünffaktorenlösung für die kombinierte Stichprobe
Item Nr. | Faktor 1 | Faktor 2 | Faktor 3 | Faktor 4 | Faktor 5 |
1. | .81 | ||||
2. | .80 | ||||
3. | .70 | .39 | |||
4. | .68 | ||||
5. | .67 | -.27 | |||
6. | .63 | -.34 | .26 | ||
7. | .61 | -.47 | |||
8. | .61 | -.25 | |||
9. | .60 | -.34 | |||
10. | .57 | ||||
11. | .57 | -.33 | .33 | ||
12. | .57 | ||||
13. | .56 | ||||
14. | .55 | .31 | |||
15. | .51 | -.39 | -.46 | .38 | -.26 |
16. | .47 | -.35 | -.57 | .30 | |
17. | .44 | -.59 | |||
18. | .30 | -.26 | -.63 | .30 | |
19. | .75 | ||||
20. | .75 | ||||
21. | .74 | .39 | |||
22. | .72 | .29 | |||
23. | .69 | .49 | |||
24. | -.28 | .68 | |||
25. | .65 | .34 | |||
26. | .64 | .28 | .29 | ||
27. | .63 | .54 | |||
28. | .58 | ||||
29. | .52 | ||||
30. | .51 | .52 | |||
31. | .51 | .28 | |||
32. | .47 | .68 | |||
33. | .82 | ||||
34. | .81 | ||||
35. | .33 | .76 | |||
36. | -.35 | .73 | -.38 | ||
37. | .70 | ||||
38. | .68 | .43 | |||
39. | .27 | .67 | |||
40. | .37 | .66 | -.30 | ||
41. | .41 | .63 | |||
42. | .62 | ||||
43. | -.33 | .52 | -.40 | ||
44. | .26 | -.50 | |||
45. | .77 | ||||
46. | .28 | -.30 | -.27 | .72 | |
47. | .67 | ||||
48. | .28 | -.36 | .67 | ||
49. | .46 | .57 | |||
50. | .42 | -.27 | -.42 | .56 | |
51. | -.50 | .45 | |||
52. | .27 | -.33 | .42 | .45 | |
53. | .82 | ||||
54. | .82 | ||||
55. | .37 | .79 | |||
56. | -.33 | .77 | |||
57. | .27 | .68 | |||
58. | -.54 | .64 | |||
59. | -.29 | -.29 | .35 | .61 | |
60. | -.51 | .58 |
Gütekriterien
Objektivität
Aufgrund der Fragebogenform, der standardisierten Vorgehensweise und der schriftlichen Instruktion kann das Verfahren hinsichtlich seiner Durchführung Objektivität in Anspruch nehmen.
Reliabilität
Zwecks Überprüfung der Replizierbarkeit der Fünffaktorenlösung wurde die SAS Auskunftspersonen in den USA (n = 114), in Japan (n = 211) und in Deutschland (n = 99) vorgelegt. Die Fünffaktorenlösung wurde für die US-Stichprobe (goodness of fit index = .92) und für die deutsche Stichprobe (goodness of fit index = .93) sehr gut, für die japanische Stichprobe gut (goodness of fit index = .88) reproduziert.
Validität
Die Anforderungen an die Entwicklung valider Erhebungsinstrumente für kulturvergleichende Studien sind erfüllt (Vijver & Leung, 1997).
Normierung
Für Normierungen reichen die vorhandenen Daten (noch) nicht aus.
Anwendungsmöglichkeiten
Die für verschiedene Kulturen nachgewiesenen fünf Dimensionen allgemeiner Überzeugungen lassen sich auf Klassifikationen von Individuen in einzelnen Kulturen anwenden und gestatten Vergleiche über verschiedene Kulturen hinweg. Die Dimensionen stellen eine neue Perspektive für die Untersuchung kultureller Übereinstimmungen und Unterschiede bereit. Die Dimensionen spannen Räume auf, in denen sich Kulturen und ihre typischen Vertreter verorten lassen. Es wird zu prüfen sein, ob diese auf Überzeugungen basierenden Räume den auf Werten basierenden Räumen entsprechen, die bislang in kulturvergleichenden Untersuchungen herangezogen wurden.
Bewertung
Die bisherigen Anwendungen weisen die SAS als zuverlässiges und gültiges Instrument zur Erhebung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Angehörigen verschiedener Kulturen in bezug auf Soziale Axiome aus. Eine Vielzahl weiterer Anwendungen ist weltweit geplant.
Erstmals publiziert in:
Bierbrauer, G. & Klinger, E.W. (2000). SAS - Skala zur Messung Sozialer Axiome. Osnabrück: Universität, Fachbereich 8/Sozialpsychologie. PSYNDEX Dok.-Nr. 9004137
Literatur
Chinese Culture Connection. (1987). Chinese values and the search for culture-free dimensions of culture. Journal of Cross-Cultural Psychology, 18, 143-164.
Fraser, C. & Gaskell, G. (1990). The social psychological study of widespread beliefs. Oxford: Glarendon Press.
Hofstede, G. (1980). Culture's consequences: International differences in work-related values. Beverly Hills, CA: Sage.
Hofstede, G. (1991). Cultures and organizations: Software of the mind. London: McGraw-Hill.
Leung, K., Bond, M.H., Reimel de Carrasquel, S., Yamaguchi, S., Bierbrauer, G., & Singelis, T. (2000). Social axioms: The search for universal dimensions of general beliefs about how the world functions (unpublished manuscript). Hong Kong: City University of Hong Kong.
Schwartz, S.H. (1994). Beyond individualism/collectivism: New cultural dimensions of values. In U. Kim, H.C. Triandis, C. Kagitcibasi, S.C. Choi & G. Yoon (Eds.), Individualism and collectivism: Theory, method, and applications (pp. 85-119). Newbury Park, CA: Sage.
Smith, P.B., Dugan, S. & Trompenaars, F. (1996). National culture and managerial values: A dimensional analysis across 43 nations. Journal of Cross-Cultural Psychology, 27, 231-264.
Vijver, F.J.R.v.d. & Leung, K. (1997). Methods and data analysis for cross-cultural research. Thousand Oaks, CA: Sage.
Wichtige neuere Publikationen
Bond, M.H., Leung, K., Au, A., Tong, K.-K., Reimel de Carrasquel, S., Murakami, F., Yamaguchi, S., Bierbrauer, G., Singelis, T.M., Broer, M., Boen, F., Lambert, S.M., Ferreira, M.C., Noels, K.A., van Bavel, J., Safdar, S., Zhang, J., Chen, L., Solcova, I., Stetovska, I., Niit, T., Niit, K., Hurme, H., Böling, M., Franchi, V., Magradze, G., Javakhishvili, N., Boehnke, K., Klinger, E., Huang, X., Fulop, M., Berkics, M., Panagiotopoulou, P., Sriram, S., Chaudhary, N., Ghosh, A., Vohra, N., Fakhri Iqbal, D., Kurman, J., Thein, R.D., Comunian, A.L., Son, K.A., Austers, I., Harb, C., Odusanya, J.O.T., Ahmed, Z.A., Ismail, R., van de Vijver, F. J. R., Ward, C., Mogaji, A., Sam, D.L., Zeb Khan, M.J., Cabanillas, W.E., Sycip, L., Neto, F., Cabecinhas, R., Xavier, P., Dinca, M., Lebedeva, N., Viskochil, A., Ponomareva, O., Burgess, S.M., Oceja, L., Campo, S., Hwang, K.-K., D'Souza, J.B., Ataca, B., Furnham, A. & Lewis, J.R. (2005). Culture-level dimensions of social axioms and their correlates across 41 cult
Bierbrauer, G. & Klinger, E. (2001). Soziale Axiome: Gibt es universale Überzeugungen über das Funktionieren der Welt? Wirtschaftspsychologie, 3, 80-83.
Rückmeldeformular
Rückmeldung über die Anwendung eines Verfahrens aus dem Testarchiv des Leibniz-Instituts für Psychologie (ZPID) an die Testautoren/-innen
Kontaktdaten
Prof. i.R. Dr. Günter Bierbrauer, Ph.D., Universität Osnabrück, Psychologie/Sozialpsychologie, Adolfstrasse 50, D-49078 Osnabrück
Dr. Edgar Klinger, Dipl.-Kfm., Universität Osnabrück, Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, Fachgebiet Marketing, Rolandstraße 8, D-49069 Osnabrück